Dienstag, 25. September 2012

Zusammenfassung der Workshopdiskussionen

Wieder einmal liegt ein interessanter Workshop auf der DeLFI hinter mir. In diesem Jahr stand der Workshop wie auch im Vorjahr unter dem Titel Mobile Learning. Begeistert waren wir über die große Beteiligung, die sich festmacht zum einen in der Anzahl von rund 40 Teilnehmern zum anderen in den vielen Wortbeiträgen und der spannenden Diskussion.

Auf die verschiedenen Beiträge will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Sie liegen in Form der Proceeding, der gezeigten Folien und der vorgestellten Videos (baldmöglichst) vor. Zusammenfassen möchte ich hier vielmehr die Ergebnisse der Diskussion innerhalb einer Arbeitsgruppe. Diese wollte sich ursprünglich an eine Klassifikation von mobile Learning Beispielen bzw. Szenarien wagen und in den Szenarien Potenziale aufzeigen wollte. In der Diskussion stellte sich als erste Frage "was ist eigentlich Mobile Learning?" Ist das Lesen eines Lehrbuchs mittels eines E-Reader mobile Learning? Ist das Lesen eines Buches im Zug mobile Learning? Die Ansichten gingen weit auseinander. Eine mögliche Definition, die sich in der Diskussion herauskristallisierte lautet: Mobile Learning ist eine Form von Technology enhanced Learning in dem entweder ein mobiles Endgerät genutzt wird oder der Lernende selbst mobil ist und mit Geräten der Umgebung kommuniziert.

Ein zweiter Diskussionsstrang widmete sich der Durchdringung mit Mobile Learning. In Unternehmen schätzen wir die Durchdringung eher als gering ein. Ausnahmen in denen zumindest Beispiele zu finden sind und es Projekte gibt, sind Unternehmen in denen die Mitarbeiter viel unterwegs sind. Das gilt z.B. im Verkehrssektor wie das auf dem Workshop vorgestellte Projekt der Lufthansa zeigt. Hier spielen Leerzeiten eine große Rolle, die mittels mobile Learning genutzt werden können. An den Hochschulen gibt es mobile Learning bis heute zumeist auch nur in Projekten und Einzelaktivitäten. Eine eigene Mobile Learning Strategie gibt es nicht. Teilweise wird das Thema in allgemeinen E-Learning Strategien berücksichtigt und dann in der Regel aus einer organisatorischen Perspektive. Die Frage inwieweit sich unsere Prädenzhochschulen überhaupt damit beschäftigen sollen, wurde ergänzend in den Raum gestellt.

Nachfolgend sammelten wir verschiedene Szenarien und näherten uns damit dem ursprünglichen Ziel der Diskussion an. Wir haben unterschieden:
  • Drill und Practice
  • Informationsbeschaffung
  • Situiertes Lernen, z.B. im Rahmen von Exkursionen, im ausserschulischen Lernen, in wissensitensiven Berufen oder in solchen in denen prozedurales Wissen notwendig ist
  • Kollaborationsunterstützung und Lernen in offenen informellen Lernszenarien z.B. unter Nutzung von Web 2.0 Tools, die schon heute mobil genutzt werden.
Im Plenum haben wir abschliessend noch offene Fragen im Zusammenhang mit Mobile Learning mit technischem Fokus diskutiert. Diese sind:
  • Cross Plattform Authoring
  • Integration von Legacy Systemen
  • Performance und Skalierbarkeit 
  • Personalisierung und Adpation
  • Gestenbasierte Interaktionsformen
  • Analyse großer Datenmengen über das Lernerverhalten (Learning Analytics)
  • 3D
  • Qualitätssicherung der Inhalte
An dieser Sammlung fällt mir persönlich auf, dass diese oftmals wiederum nicht Mobile spezifisch sind. Dies unterstützt die Annahme, dass Mobile Learning ein Teilbereich des Technology enhanced Learning ist.

Ein abschliessender herzlicher Dank gilt allen anderen am Workshop beteiligten von meinen Co-Modreatorinen Claudia und Doreen, über die Teilnehmer, Autoren und Mitglieder des PCs.  


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